Routine oder Leidenschaft?

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Manchmal stelle ich mir die Frage, ob meine Leidenschaft fürs Schreiben der Motor ist, der mich immer wieder an den Laptop bringt – oder ob es am Ende nicht doch die Routine ist, die den Laden hier zusammenhält.

Denn Leidenschaft klingt nach Feuerwerk, nach Herzklopfen, nach Funkenregen. Routine klingt eher nach Wecker, nach Zähneputzen, nach immer gleichen Handgriffen. Was also ist es, das mich seit Monaten zweimal die Woche Texte veröffentlichen lässt – auch dann, wenn die Leidenschaft Urlaub auf den Bahamas macht?

Leidenschaft ist ein Rockstar

Leidenschaft ist aufregend. Sie kommt rein, schmeißt die Haare nach hinten, packt die Gitarre aus und haut dir einen Song hin, der dich komplett umhaut. Alles vibriert, alles ist voller Energie. Ich schreibe in solchen Momenten wie im Rausch, tippe schneller, als ich denken kann, und wundere mich hinterher, wo all die Sätze herkommen.

Aber genau wie Rockstars hat Leidenschaft auch ihre Launen. Sie ist nicht immer da. Sie macht Pause, verschwindet in Backstage-Räumen oder taucht einfach mal drei Wochen gar nicht auf. Und dann? Sitze ich vor meinem leeren Dokument, starre den blinkenden Cursor an und merke: Der Rockstar hat mich hängen lassen.

Routine ist die Background-Sängerin

Routine ist weniger glamourös. Sie trägt keine Lederjacke, sondern ein bequemes Sweatshirt. Sie singt nicht die Hauptstimme, aber sie ist zuverlässig da. Immer.

Es ist Routine, die dafür sorgt, dass ich mich Sonntagabend hinsetze, obwohl mein Kopf schreit: „Netflix!“ Routine ist es, die die Tür zum Schreibmodus aufhält, wenn Leidenschaft gerade beschlossen hat, lieber einen Schönheitsschlaf einzulegen. Routine wirkt unscheinbar, aber ohne sie gäbe es hier schlicht keinen Blog.

Zusammen sind sie unschlagbar

Leidenschaft zündet den Funken, Routine hält das Feuer am Brennen. Ohne Leidenschaft wäre alles nur ein müdes Pflichtprogramm. Ohne Routine wäre alles nur ein kurzes Auflodern – hell, aber schnell wieder vorbei.

Leidenschaft ist der aufregende Startschuss, Routine der lange Atem. Die eine lässt mich loslaufen, die andere bringt mich wirklich ins Ziel. Ohne Leidenschaft würde ich gar nicht erst losgehen. Ohne Routine würde ich auf halber Strecke wieder umdrehen.

Mein Gleichgewicht

Ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Leidenschaft schenkt mir das Gefühl, dass Schreiben das Schönste der Welt ist. Routine erinnert mich daran, dass es sich auch lohnt, wenn es sich gerade nicht so anfühlt.

Und das gilt nicht nur fürs Schreiben, sondern für so ziemlich alles im Leben: das Gleichgewicht zu finden zwischen Leidenschaft und Routine. Zwischen Begeisterung und Beständigkeit. Zwischen Funken und Fleiß.

Ob beim Sport, im Job, in Beziehungen oder bei persönlichen Projekten – immer dann, wenn wir beides zusammenbringen, entsteht etwas, das bleibt. Leidenschaft schenkt uns das Warum, Routine sorgt für das Wie.

💬 Und du?

Bist du eher der Rockstar-Mensch, der von Leidenschaft lebt – oder die Background-Sängerin, die durch Routine alles zusammenhält?

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